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Medican

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Unsere Kompetenzen 

Die Medican GmbH wurde 2018 von Yigit Zeynep übernommen. Die Medican GmbH setzt vornehmlich auf ambulante Pflegearrangements und die pflegerische Begleitung von Menschen mit Migrationshintergrund und altersbedingten dementiellen Erscheinungen sowie anderer meist altersbedingter psychischer Störungen. Frau Yigit führt den Kontex fort. Ziel ist die immer älter werdende Generation, die oftmals keine Familie im näheren Umfeld hat, die unterstützen kann, zu helfen. Wir vertrauen auf ein mehrsprachiges Pflegearrangement.  Durch unsere langjährigen Erfahrungen in der Pflege psychisch und neurologisch veränderter Menschen und unserem Wissen über die Kultur verschiedenster Herkunftsorte, haben wir die Überzeugung erlangt, dass eine an erprobten Konzepten orientierte Pflege in diesem sensiblen und anspruchsvollen Bereich bislang nur ansatzweise durchgeführt wird. Oftmals fühlen sich Menschen mit Migrationshintergrund ohnehin schon unsicher, suchen nicht nach Hilfe. Ausgehend von diesen Beobachtungen sowie unter dem Eindruck häufig inflexibler Strukturen in vielen Pflegestationen entstand das Konzept einer interkulturellen Pflegeeinrichtung, die diese Situation der türkischen Mitbürger stärker berücksichtigt. Eine solche interkulturelle Pflegestation soll keineswegs die Hilfe und Betreuungsleistung innerhalb der türkischen Familien ersetzen; es geht vielmehr darum, auf die faktisch vorhandenen Defizite behutsam und gezielt zu reagieren, türkische Mitbürger also stärker am Pflegesystem teilhaben zu lassen.  

Wesentliche Voraussetzung für den Erfolg einer solchen interkulturellen Pflegestation ist die Qualifikation des Pflege- und Verwaltungspersonals. Diese Qualifikation hat sich nicht nur an der für Pflegestationen üblicher Koordinierungsarbeit zwischen Pflegebedürftigen, Angehörigen, Ärzten und anderen medizinischen Einrichtungen zu orientieren, sondern muss darüber hinaus auch die spezifischen Probleme und Möglichkeiten bei der Pflege von Migrantinnen einbeziehen.  Diese Lücke wollen wir mit den Angeboten der Medican GmbH schließen. 

Unter dem Motto „ Für euch da“  stellen wir die Frage nach der Lebensqualität altersbedingter dementiell veränderter Menschen sowie alle Menschen, die altersbedingt erkrankt und nicht altersbedingt eingeschränkt sind ins Zentrum unserer Arbeit. Angelehnt an Expertenstandard „Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz“ verfolgen wir den personenzentrierten Ansatz in der Pflege, der vorsieht, dass Menschen mit demenzieller Erkrankung zuerst als Personen wahrgenommen und nicht in erster Linie durch ihre Defizite definiert werden. Wir begleiten und unterstützen, geben Struktur in den Tag. 

Verantwortlich geleitet wird die Medican GmbH von der Pflegedienstleitung Frau Zeynep Yigit, die bereits 2017 als Pflegedienstleitung  nach erlangen ihrer Zusatzqualifikationen als verantwortliche Pflegefachkraft im Sinne von § 71 SGB XISie und ihre Stellvertretung Frau Tanriverdi werden unterstützt von einem Team von Pflegehelfer/ Innen und Altenpflegehelfer/ innen sowie Krankenpflegehelfer/ innen Pflegeassistenten. 

Unter dem Leitgedanken der ganzheitlichen, aktivierenden Pflege und Betreuung möchten wir den von uns begleiteten Menschen möglichst umfassend gerecht werden, d.h. ihre Biografie beachten, ihre Bedürfnisse auf der körperlichen, geistig-emotionalen, seelischen und sozialen Ebene berücksichtigen und ihre eigenständigen Ressourcen und Fähigkeiten fördern. Unser übergeordnetes Ziel ist der Erhalt vorhandener Selbständigkeit und die Verringerung der Abhängigkeit des Klienten von professionellen Pflegeleistungen.  

Zur Sicherung einer optimalen Pflege- und Betreuungsqualität arbeiten wir einerseits anhand einer individuellen, auf jeden Klienten abgestimmten und an seiner Biografie und seinen Interessen orientierten Planung der Unterstützungsmaßnahmen und der sachgerechten Dokumentation und andererseits nach wissenschaftlich anerkannten und aktuellen Pflege- und Betreuungsstandards. 

Als pflegetheoretische Referenz haben wir uns für die Umstellung zum  „Strukturmodell zur Entbürokratisierung des Pflegeprozesses und der Pflegedokumentation“ als Grundlage für unseren Pflegedienst entschieden. Mit dieser Entscheidung haben wir bewusst eine Person-zentrierte Pflege und Betreuung als theoretische Basis für unsere Pflege- und Betreuungsleistungen gewählt. Wir versprechen uns hiervon eine Abkehr von der Betrachtung einzelner singulärer Probleme zugunsten einer Betrachtung komplexer Phänomene mit hohem Subjektivitäts- und Situationsgehalt, so dass die individuellen Vorstellungen und Wünsche der von uns begleiteten Menschen ins Zentrum unseres Handelns rücken.  

Ausgangspunkt der Pflegebeziehung ist hierbei immer die Konzentration auf die Perspektive des Klienten. Die individuellen Wünsche und die Beachtung der spezifischen Lebenssituation werden im Dialog zwischen dem pflegebedürftigen Menschen, dessen Angehörigen bzw. Bezugspersonen und den Pflegenden erfasst. Dieser Dialog bildet die Grundlage für sinnvolle Entscheidungen zu Art und Umfang der individuellen Festlegung der Pflege und Betreuung. Die individuellen Erwartungen an die pflegerische Versorgung bilden somit den Ausgangspunkt für die geplanten Leistungen. 

Den Leitungen, den professionellen Pflege- und Betreuungsfachkräften fällt in dieser Konstellation die Aufgabe zu, durch ihre fachliche Expertise und ihre Empathie (u.U. durch sinnverstehendes Deuten von Symptomen und Äußerungen bei Menschen mit Demenz und eingeschränkter Ausdrucksfähigkeit) die Pflege- und Betreuungssituation zu erfassen. Sie beschreiben den Hilfe- und Pflegebedarf sowie die Einschätzung zu möglichen und tatsächlichen Risikopotenzialen aus ihrer Perspektive. Sie informieren den Klienten in wertschätzender und einfühlsamer Weise über die fachliche Einschätzung der Pflegesituation bzw. des Pflege- und Betreuungsbedarfs und beraten ihn. 

In einem weiteren Analyseschritt werden beide Ebenen – die Perspektive des Klienten sowie dessen Bezugspersonen und die Perspektive der professionell Pflegenden – für alle Seiten transparent in einen handlungsleitenden Maßnahmenplan überführt. 

Diese Vorgehensweise bedeutet einen Paradigmenwechsel für die leitenden Pflege- und Betreuungsfachkräfte sowie den umsetzenden Pflegeassistenten. Die Stärkung und konsequente Beachtung von Individualität und Selbstbestimmung des Klienten und der permanente Dialog muss zu Beginn mit Sicherheit noch eingeübt und gelernt werden. Gleichzeitig gilt es, die Fachlichkeit, das Expertenwissen der Pflege und Betreuungsfachkräfte, wieder verstärkt in den Vordergrund zu stellen, so dass zusammen mit den Klienten selbstbewusst und fachlich fundiert Entscheidungen getroffen werden können. 

Methodisch arbeiteten wir nach dem 4- stufigen Pflegeprozessmodell, wie es 1987 von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) formuliert wurde. Der Pflegeprozess beschreibt eine systematisch geplante, an Zielen orientierte und evaluierte Pflege und Betreuung im Sinne eines Problemlösungs- und Beziehungsprozesses.   

Die Ebene des Problemlösungsprozesses weist auf die rationale, wissensbasierte Herangehensweise bei der Formulierung und Lösung pflegerischer Probleme hin, während die Ebene des Beziehungsprozesses die Interaktion und Kommunikation zwischen dem Klienten und den Pflege- und Betreuungspersonen ins Zentrum rückt. 

Diese beiden Ebenen werden mit den einzelnen Schritten des Pflegeprozesses verbunden: 

  • Schritt 1: Aufnahmegespräch mit Hilfe der Strukturierten Informationssammlung (SIS); Wünsche und Erwartungen des Klienten werden ermittelt und mit einer fachpflegerischen Sichtweise ergänzt; 
  • Schritt 2: Planung der Pflege- und Betreuungsmaßnahmen als Aushandlungsprozess zwischen der Perspektive des Klienten, dessen Bezugspersonen und der Pflege- und Betreuungsfachkraft unter Berücksichtigung der SMART-Regeln. SMART bedeutet hierbei 
  • Spezifisch – ist die geplante Maßnahme auf den Klienten zugeschnitten und individuell an ihn angepasst? 
  • Messbar – können Erfolge mit Hilfe wissenschaftlich erprobter Assessments nachgewiesen oder gemessen werden? 
  • Akzeptiert, Aktionsorientiert – wird die Pflege- und Betreuungsmaßnahme vom Klienten toleriert und ist der damit eiverstanden (Fragen der Adhärenz) 
  • Realistisch – sind die geplanten Maßnahmen umsetzbar? Ist das Ziel für den Klienten erreichbar? 
  • Terminierbar – ist das geplante Ziel innerhalb des Planungszeitraums erreichbar? 
  • Schritt 3: Umsetzung der geplanten Maßnahmen, Verlaufsdokumentation mit Fokus auf Abweichungen vom Maßnahmen- und Betreuungsplan 
  • Schritt 4: Evaluation mit Fokus auf den Erkenntnissen der SIS, der Maßnahmen- und Betreuungsplanung und der Verlaufsdokumentation; regelhafte Evaluation in Form von Pflege- und Betreuungsvisiten 

 Durch eine von Beginn an geführte Strukturierte Informationssammlung und der  Implementierung der notwendigen Verfahrensanleitungen und der kontinuierlichen Überprüfung der Umsetzung des Pflegeprozesses sowie der Person-zentrierten Ausrichtung der Pflege- und Betreuungsleistungen durch unser internes und externes Qualitätsmanagement, versprechen wir uns viele Impulse, wie wir die Dokumentation unserer Leistungen transparent, ausführlich und dennoch entbürokratisiert darstellen können.. So können sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt ihren eigentlichen Aufgaben, nämlich der individuell auf die spezifische Lebenssituation ausgerichtete, Ressourcen fördernde Pflege und Betreuung widmen. 

 

2.1 UNSER Betreuungskonzept für Personen mit demenzieller Erkrankung 

Die Betreuung unserer Pflegebedürftigen mit Demenz steht unter dem Aspekt einer sogenannten neuen Demenzkultur.  
Die Einzigartigkeit der Person mit Demenz gilt es zu beachten und zu würdigen. Im Zentrum steht die Beziehung von interagierenden Menschen. Im Vordergrund steht nicht die Demenz als medizinisches Problem, an dem sich die Pflege und Betreuung anpasst, sondern der Mensch.  
„Nicht der Erfolg therapeutischer Bemühungen, sondern schon allein die aufmerksame Begegnung ist wertvoll.“  (Tom Kitwood) 
Wir bieten unseren Pflegebedürftigen mit Demenz eine an ihrer Biografie ausgerichtete Betreuung und Beschäftigung an.  
Unser Ziel ist es, alle Pflegekräfte entsprechend zu qualifizieren, regelmäßige Fortbildungen zum Thema Demenz werden organisiert. 

 

Auf der Grundlage der dargelegten pflegetheoretischen Überlegungen haben wir ein Pflege- und Betreuungsleitbild entwickelt, das für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbindlich ist. Hier werden Normen und Werte festgelegt, die die Motivation unseres Handelns und die Ziele unserer Arbeit beschreiben. Das Pflege- und Betreuungsleitbild umreißt in kurzen Sätzen die elementaren Grundsätze unserer Dienstleistungen und ist somit eine Visitenkarte Medican GmbH Ambulante Pflegestation für unsere internen und externen Kunden. 

Unser Unternehmensmotto lautet:  

3.1 Pflegeleitbild Medican GmbH Ambulante Pflegestation 

  • Die Arbeit für und mit den Menschen steht für uns im Mittelpunkt. Wir achten die Individualität und Würde sowie die Nationalität unserer Klienten und ihren Angehörigen. Wir achten die persönliche Integrität der Mitarbeiter sowie unserer Kooperationspartner.  
  • Unser Auftrag ist es einerseits, die Selbstbestimmung und Selbständigkeit unserer Klienten zu fördern und zu erhalten und Sie andererseits vor Selbstgefährdung zu bewahren. 
  • Wir analysieren und verfolgen stets den rehabilitierenden Ansatz, setzen gemeinsame Ziele mit dem Klienten, seinen Angehörigen und Therapeuten sowie Ärzten. 
  • Wir pflegen nach dem Strukturmodell. Wir pflegen die Klienten personenzentriert. Wir integrieren die Bezugspersonen unserer Klienten, Ihren Möglichkeiten entsprechend in den Pflegeprozess und stehen beratend zur Seite. 
  • Wir sind nicht Teil der Familie, sondern ein zuverlässiger und fachkompetenter Dienstleister, dennoch schaffen wir mit unserer Arbeit vertrauen. 
  • In einer vertrauensvollen Atmosphäre des Miteinanders gehen wir Konflikten nicht aus dem Weg, sondern erkennen sie als Chancen für einen gemeinsamen Lösungsprozess. 
  • Unser Pflegedienst wird von qualifizierten Mitarbeitern geleitet, die Eigenverantwortlichkeit fördern. Um den hohen Anforderungen unseres Berufsstandes und den stetigen Weiterentwicklungen auf dem Gebiet der Pflegequalitätsentwicklung gerecht zu werden begegnen wir diesen Anforderungen mit regelmäßigen Fortbildungen währen oder nach der Arbeitszeit. 
  • Die Pflegequalität wird speziell in der Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im Qualitätszirkel analysiert und weiterentwickelt. 
  • Für uns sind Wirtschaftlichkeit und Menschlichkeit kein Widerspruch. Wir setzen die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen sinnvoll, effektiv und umsichtig ein. 
  • Unser Pflegeleitbild ist für alle MitarbeiterInnen ein verbindlicher Rahmen, der regelmäßig überprüft, und wenn notwendig, verändert wird. 

Mit den Zielen dieses Leitbildes identifizieren sich alle Mitarbeiter als auch die Unternehmensleitung 

 

Von unseren Geschäftsräumen in Berlin Wedding   koordinieren wir die Pflege und Betreuung der von uns ambulant begleiteten Klienten. Hier finden die Abrechnung mit den Kostenträgern, die Organisation der Pflegeeinsätze und die internen Fortbildungen von Mitarbeitern statt. Unsere Büroräume liegen im Erdgeschoss eines Dienstleistungskomplexes und sind barrierefrei zu erreichen. 

Zur Grundausstattung unserer Büroräume zählen: Computer (mit einer spezifischen Pflegesoftware), Telefone, Handys, Faxgeräte und Kopierer.  

Die Räume sind mit abschließbaren Schränken zur sicheren Aufbewahrung von Wohnungsschlüssen, Dokumentationen und Akten der Klienten sowie anderen datensensiblen Dokumenten ausgestattet. Pflegeverbrauchsmaterialien können ebenfalls in begrenzter Menge aufbewahrt und temporär gelagert werden. 

Dienstberatungen und interne Fortbildungen werden ebenfalls in den Geschäftsräumen abgehalten. 

Die Geschäftsräume unseres Pflegeteams sind frei zugänglich und von Montag bis Freitag von 08.00 – 16.00 Uhr geöffnet. Individuelle Terminabsprachen sind selbstverständlich auch außerhalb der Geschäftszeiten möglich.  

Über unsere Rufbereitschaft sind wir 24 Stunden für die Pflegebedürftigen und deren Bezugspersonen erreichbar. Die Telefonnummer der Rufbereitschaft ist identisch mit der Festnetznummer und wird per Rufumleitung auf ein mobiles Telefon der Rufbereitschaft umgeleitet. Die Rufnummer ist allen unseren Pflegebedürftigen bekannt, sie befindet sich auch gut lesbar auf dem Deckblatt der Pflegedokumentationen. 

Das Pflegeteam besteht aus Leitenden Pflegefachkräften und aus Pflegeassistenten, die teilweise über eine Basisqualifikation von mindestens 200 Stunden verfügen.  

Die jeweiligen Anforderungsprofile und Aufgabenbereiche der Pflegekräfte sind in den Stellenbeschreibungen hinterlegt. 

Zum Zeitpunkt des Abschlusses des Versorgungsvertrages verfügt die  

Medican Pflegedienst GmbH über folgendes Mitarbeiterprofil: 

  • 12 Altenpflegehelfer
  • 3 Hauswirtschaftskraft
  • 2 Betreuungskraft

 Leistungen der Behandlungspflege nach § 37 Abs. 2 SGB V werden gemäß § 132a SGB V ausschließlich durch dreijährig examiniertes Krankenpflege- und/oder Altenpflegepersonal in Kooperation erbracht. Die Klienten haben hier freie Wahl des Leistungserbringers. 

Hieraus ergibt sich die im Folgenden dargestellte Organisationsstruktur, wobei wir großen Wert auf flache Hierarchien und ein partnerschaftliches Miteinander unabhängig von der jeweiligen formalen Qualifikation legen. 

Unsere Pflegeleistungen in der im November übernommenen ambulant betreuten Wohngemeinschaft richten sich an das Klientel mit dementiellen und psychischen Erkrankungen, aber auch an Menschen, die allein in der gewohnten Häuslichen Umgebung vereinsamen würden. Die Wohngemeinschaft ist eine Wohnform für Menschen in besonderen Lebenssituationen. Ziel ist, unabhängig vom Alter und vom jeweiligen Pflegegrad trotz Hilfe und Pflegebedarf ein weitgehend selbstbestimmtes und individuelles Leben in einer gemeinsamen Wohnung zu ermöglichen. 

Auch wenn im Rahmen der familiären Unterstützung, der Ergänzung durch ambulante Hilfen oder durch teilstationäre Einrichtungen der Tagespflege die Pflege älterer oder kranker Menschen i.d.R. auf einem hohen Niveau sichergestellt werden kann, ist es durchaus möglich, dass individuelle Hilfebedarfe über die Grenzen der ambulanten Ressourcen hinausgehen. Dies kann insbesondere bei progredienten demenziellen Erkrankungen oder anderen Einschränkungen, die eine permanente Beaufsichtigung erfordern, der Fall sein. 

Für diese Personengruppen bieten wir das Angebot der ambulanten betreuten Wohngemeinschaft in einem Einfamilienhaus mit 7 Zimmern im Rollhagenweg. Unterstützte ambulant organisierte Wohnformen für Menschen mit Pflegebedarf nehmen in der deutschen Pflegelandschaft einen wachsenden Stellenwert ein und haben sich als Alternative zum klassischen Pflegeheim etabliert. Allerdings sollten in unserem Verständnis einige Essentials beachtet werden, damit eine ambulant betreute Wohngemeinschaft nicht zu einem „kleinen Pflegeheim“ unter Umgehung der im Berliner Wohnteilhabegesetz (WTG) formulierten baulichen und strukturellen Anforderungen an stationäre Pflegeeinrichtungen mutiert. 

Auch hier ist der wesentliche Aspekt das familiäre, nachbarschaftliche und ehrenamtliche Engagement. Die Organisation des Zusammenlebens obliegt den Bewohner/-innen und deren Angehörigen. Sie bestimmen über den Tagesablauf – der Pflegedienst ist ausschließlich Gast in den Räumen der Wohngemeinschaft und erhält von den Bewohnerinnen und Bewohnern Aufträge zur individuellen pflegerischen Unterstützung. Angehörige und Freunde der Bewohnerinnen und Bewohner sind wesentliche Unterstützer für das Gelingen dieses Pflegearrangements. 

Um unserem Leitgedanken einer größtmöglichen Selbstbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner nahe zu kommen, empfehlen wir das Arrangement in Form einer weitgehend selbstorganisierten Auftraggebergemeinschaft zu organisieren. Der Pflegedienst hat hierauf keinen Einfluss – dies obliegt einzig dem Engagement der Pflegeempfänger/-innen und deren Angehörigen. 

Die Bewohner schließen Mietverträge gem. §§ 535 ff. BGB ab und bestimmen weitgehend über den Einzug neuer Mitglieder/-innen der Auftraggebergemeinschaft.  

6.1 Räumliche Angaben 

Die Wohngemeinschaft befindet sich im Rollhagenweg im Bezirk Spandau/ Staaken. Sie bietet die Möglichkeit für die Pflege und Betreuung von 7 Bewohner/Innen. Die Bewohner mieten jeweils ein eigenes Zimmer und anteilig die Nutzung der Gemeinschaftsräume. Die Zimmergrößen variieren zwischen 30m² und 18 m². Im Gemeinschaftsraum haben die Bewohner die Möglichkeit Ihre Mahlzeiten zu sich zu nehmen, an den Betreuungsangeboten in der Gemeinschaft teilzunehmen, oder einfach in Gesellschaft zu sein. Anliegend am Haus befindet sich eine Terrasse mit Garten, die für jeden Bewohner/ in und Besucher dieser zugänglich ist.  

6.2 Personelle Angaben 

Die Wohngemeinschaft wird derzeit von 7 BewohnerInnen bewohnt. Die Betreuung und Pflege findet 24/7 statt, während der Nacht ist eine Nachtwache Ansprechpartner für Fragen, pflegerische Unterstützung und ggf. um in Notfallsituationen reagieren zu können.  

Die Verantwortung für den Pflegeprozess liegt bei der Leitenden Pflegefachkraft, die Bezugspflegekräfte in der Wohngemeinschaft sind Pflegehelfer. Die Bezugspflegefachkraft (Leitung Wohngemeinschaft) organisiert und strukturiert in Absprachen mit der Leitenden Pflegefachkraft. 

Bei allen Überlegungen steht der von uns begleitete Klient im Mittelpunkt. Er soll in seiner Individualität unterstützt und gestärkt werden, seine Persönlichkeit gilt es zu beachten. Damit dies geschehen kann, ist eine gezielte Maßnahmenplanung, die die pflegerischen, betreuungsrelevanten, aber auch die biografischen bzw. die psychosozialen Aspekte sowie die Wünsche des Klienten berücksichtigt, erforderlich. 

Übergeordnetes Ziel der pflegerischen und betreuenden Maßnahmen ist es. Vereinsamung, Apathie, Depression und Immobilität zu vermeiden und dadurch die Abhängigkeit von professionell erbrachten Pflege- und Betreuungsleistungen zu verringern bzw. zu vermeiden. In diesem Sinne dienen die Leistungen im Rahmen der sozialen Betreuung der Orientierung zurzeit, zum Ort, zur Person, der Gestaltung des persönlichen Alltags und der Förderung des Zusammenlebens in der Gemeinschaft. 

Der Umfang und Inhalt der Pflege- und Betreuungsleistungen richtet sich nach der individuellen Situation und den in der Maßnahmenplanung vereinbarten Interventionen als Aushandlungsprozess zwischen den Wünschen und Erwartungen des Klienten und den Pflege- und BetreuungsfachkräftenDie so vereinbarten Leistungen werden in der eigenen Häuslichkeit der Klienten erbracht. 

Auf der Grundlage der mit den Kostenträgern zu schließenden Versorgungsverträge umfasst unser Angebot folgende Bereiche: 

1. Allgemeine Pflege- und Betreuungsleistungen 

Zu den allgemeinen Pflegeleistungen gehören insbesondere: 

  • Unterstützung bei der Körperpflege (Waschen/Duschen/Baden) im Sinne der aktivierenden und Ressourcen fördernden Pflege 
  • Unterstützung beim An- und Auskleiden, An- und Ausziehtraining im Sinne aktivierender Pflege 
  • Unterstützung bei der Mobilität (Hilfen beim Gehen oder Stehen, das Aufsuchen oder Verlassen der Ruhemöglichkeit Maßnahmen zum körpergerechten Sitzen oder Liegen, Hilfe beim Setzen in den oder Aufstehen aus dem Rollstuhl); hierzu gehören auch sinnvolle Prophylaxen im Rahmen der jeweiligen Pflegeleistung, welche entsprechend der aktuellen pflegefachlichen und pflegewissenschaftlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen sind 
  • Unterstützung bei Ausscheidungen wie Hilfestellung beim Aufsuchen des WCs, An- und Auskleiden einzelner Kleidungsstücke, Unterstützung bei Inkontinenz (Pflege von Blasenverweilkathetern, Stomapflege, Unterstützung bei der Versorgung mit aufsaugenden Inkontinenz-hilfsmitteln) 
  • Unterstützung bei der Mahlzeitenversorgung wie Herrichten oder die mundgerechte Vorbereitung der Mahlzeiten, Hilfestellung beim Nutzen von Hilfsmitteln für die Speiseneinnahme, direkte Hilfe bei der Mahlzeiteneinnahme und der Einnahme von Getränken, sachgerechte Verabreichung ärztlich verordneter Sondenkost bei implantierter Magensonde, Mundpflege nach erfolgter Einnahme der Mahlzeiten 
  • Unterstützung bei der hauswirtschaftlichen Versorgung (Reinigen der Wohnung, Erledigen von Einkäufen, Wäschepflege) 

 2. Ärztlich delegierte Leistungen (sog. „Behandlungspflege“) 

Ärztlich delegierte Leistungen werden ausschließlich von einem von dem Klienten ausgewählten Pflegedienst mit Vertrag §§ 132 und 132a durch deren dreijährig examinierten Pflegepersonal (Krankenschwestern, Krankenpfleger, Altenpfleger/-innen, Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen) durchgeführt. 

Zu diesen Leistungen gehören insbesondere: 

  • Medikamentengabe, Überwachung der Einnahme, Richten der Medikation 
  • Anlegen von Kompressionsstrümpfen und Kompressionsverbänden 
  • Behandlung von Diabetes mellitus, Messung des Blutzuckerwertes, Verabreichen des ärztlich verordneten Insulins 
  • Messung der Vitalzeichen (Blutdruck, Puls, Blutzucker, Temperatur) 
  • Wundmanagement: Anlegen von Wundverbänden und Koordination der Wundbehandlung mit behandelnden Ärzten, Wundexperten etc. 
  • Subkutane und intramuskuläre Injektionen nach ärztlicher Verordnung 
  • Venöse Blutentnahme zum Zwecke labortechnischer Untersuchungen nach ärztlicher Anordnung 
  • Pflege von Blasenverweilkathetern, Wechsel transurethraler Katheter 
  • Anlegen und Pflege von Infusionen nach ärztlicher Anordnung 
  • Pflege von Portsystemen 

3. Leistungen der psychosozialen Betreuung und zur Förderung der Tagesstruktur 

Die psychosoziale Betreuung der von uns begleiteten pflegebedürftigen Menschen ist wie die pflegerische Versorgung auf Aktivierung und Rehabilitation ausgerichtet. Ziel der Maßnahmen ist der Erhalt und die Förderung der körperlichen, kognitiven, sozialen und seelischen Ressourcen. Grundlage der psychosozialen Betreuung sind die individuellen Fähigkeiten und Entwicklungsmöglichkeiten des jeweiligen Klienten. Gestützt auf biografische Angaben werden die einzelnen Betreuungsmaßnahmen mit dem Klienten geplant und regelmäßig evaluiert. 

Zu den Betreuungsleistungen gehören insbesondere: 

  • Musizieren, singen (z.B. alte Volkslieder als Erinnerungsschlüssel) 
  • Spaß und Spiel 
  • Vorlesen aus Zeitungen, Zeitgeschehen 
  • Kreativangebote (Malen, Basteln etc.) 
  • Ausflüge 
  • „gelebte Alltagsnormalität“ (z.B. Koch- und Küchentraining) 
  • Spaziergänge 
  • Biografiegespräche 
  • Kulturelles Erleben 

Bekannte Strukturen, sich wiederholende Abläufe, Rituale und jahreszeitliche Orientierung bieten vielen älteren Menschen einen festen Rahmen oder einen Halt, an dem sie sich in ihrem Alltag orientieren können. Aus diesem Grund ist die Tagesstrukturierung, unter Berücksichtigung der jahreszeitlichen Ereignisse, ein bestimmender konzeptioneller Punkt und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten der Klienten. 

4. Beratungsleistungen 

Beratungen der Klienten und ihrer Bezugspersonen zu allen Fragen der Pflege und/oder der Beantragung von Leistungen nach SGB XI oder SGB XII werden durch unsere erfahrenen Pflegefachkräfte angeboten. Gern sind wir bei der Beantragung von Leistungen oder Hilfsmitteln behilflich. 

5. Therapeutische Leistungen / Sonstige Serviceleistungen 

Therapeutische Maßnahmen gehören nicht zu unserem LeistungsportfolioWir unterstützen unsere Klienten bei der Suche nach geeigneten Therapeuten und beraten über Möglichkeiten gezielter therapeutischer Förderungen. Über unser Netzwerk verfügen wir über enge Kontakte zu physiotherapeutischen, ergotherapeutischen oder logopädischen Praxen, die wir auf Wunsch der Klienten gern nutzen. Feste Kooperationen gehen wir nicht ein, um die Wahlfreiheit der Klienten bei der Inanspruchnahme von therapeutischen Leistungen nicht einzuschränken.  

Gleiches gilt für Serviceleistungen wie die Vermittlung von Fußpflegen, Friseur-dienstleistungen oder die Beauftragung von Apotheken. 

 

Die Pflegedokumentation der Medican Pflegedienst GmbH besteht aus Einlegeblättern, die die Pflegesoftware HyCare zur Verfügung stellt sowie von unserem internen und externen Qualitätsmanagement eigenständig entwickelt worden sind. Es handelt sich um eine generell manuell zu führende Pflegedokumentation, der Einsatz der EDV ist nur für die Formblätter Stammblatt, Medikamentenblatt, Ärztliche Anordnungen, Therapieplan enterale Ernährung sowie bei der Erstellung der Strukturierten Informationssammlung und des Maßnahmenplanes vorgesehen(MS Office/ Dan®).  

Die Verfahrensweise bei der Erstellung und Freigabe der einzelnen Dokumente ist den Verfahrensanweisungen zur Erstellung und zur Lenkung von Dokumenten im Qualitätshandbuch zu entnehmen. Hinweise zum Führen der Pflegedokumentation finden sich in der Verfahrensanweisung „Führen der Pflegedokumentation“. 

Zur Dokumentation des Pflegeprozesses im Rahmen der grundpflegerischen Leistungen sind i.d.R. nur folgende Dokumentationselemente notwendig: 

Stammblatt 

Objektive Daten des Klienten, medizinische und pflegerische Diagnosen, Versicherungsdaten 

Strukturierte Informationssammlung 

Dokumentation der Wünsche und Erwartungen des Klienten in Bezug auf die pflegerische Begleitung, pflegefachliche Analyse der Pflegesituation auf der Grundlage eines wissenschaftsbasierten Konzepts 

Maßnahmenplanung 

Beschreibung der geplanten pflegerischen Interventionen, Hilfestellungen in der Hauswirtschaft und Betreuungsmaßnahmen als Resultat des Verständigungsprozesses mit dem Klienten 

Berichteblatt 

Evaluation der erbrachten Maßnahmen über die Dokumentation und Analyse von Abweichungen von den im Maßnahmenplan festgelegten Interventionen 

Im Qualitätsmanagementsystem werden darüber hinaus noch Formblätter zur Analyse von speziellen Pflegesituationen, insbesondere bei festgestellten pflegerelevanten Risiken wie Dekubitusgefahr, Sturzgefahr etc. (sog. differenzierte Assessments) vorgehalten, die bei Bedarf zusätzlich genutzt werden können. Hierzu gehören: 

Screening und Assessment zum Dekubitusrisiko 

Ermittlung von Einschränkungen der Aktivität und der Mobilität, extrinsischen bzw. iatrogenen Risikofaktoren, sensorischen Beeinträchtigungen und sonstigen Risikofaktoren (Körperkonstitution, Infektionen etc.) zur detaillierten Einschätzung des individuellen Risikos 

Sturzrisikoerhebung 

Ermittlung personenbezogener, medikamentenbezogener und umgebungsbezogener Faktoren für das individuelle Sturzrisiko 

Erhebung des Kontrakturrisikos 

Bestimmung von individuellen Risikofaktoren, die zu Bewegungseinschränkungen der Gelenke führen können sowie Ermittlung bestehender Bewegungseinschränkungen der Gelenke 

Schmerzeinschätzung 

Ermittlung der Schmerzstärke, der Schmerzlokalisation sowie der Auswirkungen auf die Mobilität bei kommunikationsfähigen Pflegebedürftigen (Selbsteinschätzung) sowie Dokumentation beobachteter und subjektiv empfundener Nebenwirkungen der Analgetika-einnahme 

Grundlage für weitere Maßnahmen im Rahmen des pflegerischen Schmerzmanagements 

BESD 

Spezielles Assessment zur Ermittlung von Schmerzsituationen bei Klienten mit demenzieller Erkrankung 

MNA 

Analyse der Ernährungssituation, um Anzeichen einer Mangelernährung zeitnah zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten 

Zur weiteren Analyse der Pflegesituation können für einen zeitlich eng begrenzten Zeitraum Verlaufsprotokolle wie Trink- und Essprotokolle oder Schmerzprotokolle eingesetzt werden.  

In Bezug auf die Anordnung ärztlich delegierter Maßnahmen stehen wir situativ im engen Kontakt zu dem versorgenden Pflegedienst. Wir halten nachfolgende Dokumentationsinhalte vor:  

Medikamentenplan 

Aktuelle Auflistung aller vom Pflegebedürftigen eingenommenen Medikamente 

Ärztliche Kommunikation 

Transparenter Informationsaustausch zwischen den Bereichen Pflege und medizinisch/ärztlicher Versorgung 

Vitalzeichen 

Dokumentation der Vitalzeichen und der pflegerischen Maßnahmen bei Messergebnissen außerhalb des Toleranzbereiches 

Bewegungsprotokoll 

Dokumentation der Durchführung von (unterstützten) Bewegungen und der Maßnahmen zur Mobilitätsförderung bei Pflegebedürftigen mit erhöhtem Dekubitusrisiko 

Koordination der jeweiligen Maßnahmen zur Mobilitätsförderung bzw. unterstützten Lagerung 

Handzeichenliste 

Nachvollziehbarkeit von Pflegekräften, die an der Versorgung des Klienten beteiligt sind 

 

Die Leistungsnachweise für die jeweilige Auftragserteilung (SGB XI, SGB XII) sind ebenfalls Teil des Dokumentationssystems. 

Die Dokumentation der Pflege steht in einem ständigen Widerspruch zwischen den steigenden Anforderungen der Gesetzgeber und der Prüfinstanzen an die Dokumentation und dem gleichzeitig steigenden Zeitaufwand, der von den Mitarbeitern für Dokumentationsarbeiten geleistet werden muss. 

Wir sind daher bemüht, die Dokumentation so schlank wie möglich zu halten, um den Dokumentationsaufwand zu begrenzen und informieren gleichzeitig die Klienten über den Zweck einer sachgerechten Dokumentation, nämlich die geleistete Pflege planbar und überprüfbar zu gestalten. 

Unser Ziel ist es zeitgerecht zeitnah die Digitalisierung zu nutzen. 

Ein wesentlicher Faktor für eine vertrauensvolle, sinnvolle und gleichberechtigte Pflegebeziehung zwischen den Klienten und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die konsequente Umsetzung der Bezugspflege. Bezugspflege bedeutet hierbei sowohl die feste Zuordnung einzelner Klienten zu bestimmten Mitarbeitern als auch die Steuerung des Pflegeprozesses durch die zuständige Pflegefachkraft.   

Pflegebedürftigkeit ist oftmals verbunden mit vielschichtigen Ängsten über die weitere Zukunft und Lebensgestaltung. Das Eindringen fremder Personen in das private Lebensumfeld und das Zulassen körpernaher Handlungen bei der Körperpflege, Intimtoilette etc. erfordern häufig ein hohes Maß an Überwindung. Dies gilt insbesondere für Menschen mit demenzieller Erkrankung aber auch individueller Kulturkreise. 

Diesen Vorbehalten begegnen wir bereits zu Beginn des pflegerischen Auftrags mit einer festen Zuordnung einzelner Pflegekräfte, die sich um die Pflege und Versorgung der Pflegebedürftigen kümmern. So reduzieren wir den Personalwechsel auf ein Mindestmaß. 

Dieses System ermöglicht eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Pflegenden und Gepflegten, da von Beginn der pflegerischen Versorgung an immer möglichst die gleiche Pflegeperson für die Pflege und Betreuung zuständig ist. Darüber hinaus können Veränderungen in den pflegerischen Ressourcen leichter erkannt werden.  

Eine geplante, kontinuierlich evaluierte Bezugspflege ist ein wesentliches Merkmal von Pflegequalität und ein zentrales Kriterium für die Zufriedenheit der von uns gepflegten Menschen. 

Das System der Bezugspflege stellt an die Organisation der Pflegeeinsätze hohe Ansprüche. Die Einsatz- und Urlaubsplanung muss eine möglichst hohe personelle Kontinuität auch bei krankheits- oder urlaubsbedingten Fehlzeiten der Stammpflegekräfte gewährleisten. Wir begegnen dieser Herausforderung mit der Erstellung eines Bezugspflegeplans, der die Bildung von festen Pflegeteams vorsieht. Jedes Pflegeteam besteht aus einer dreijährig examinierten Bezugspflegefachkraft, einer weiteren Pflegefachkraft als Vertretung, einer nichtexaminierten Bezugspflegekraft für die grundpflegerische und hauswirtschaftliche Versorgung sowie deren Vertretung. Die jeweiligen Aufgaben der Bezugspflegekräfte sind im Folgenden beschrieben: 

Die Steuerungsaufgaben der dreijährig examinierten (Leitenden) Pflegefachkraft umfassen insbesondere: 

  • Verantwortung für die Erstellung und Evaluation von Strukturierten Informationssammlungen und Maßnahmenplänen 
  • Die Erhebung und Evaluation des Risikomanagements und die Planung sowie das Controlling der eingeleiteten Maßnahmen zur Vermeidung von Folgeerkrankungen 
  • Die Kommunikation und Koordination mit anderen an der Pflege und Betreuung beteiligten Berufsgruppen (Ärzte, Therapeuten, soziale Dienste etc.) 
  • Koordination der Pflege- und Betreuungsleistungen mit den Angehörigen bzw. Bezugspersonen 
  • Beratung der Klienten und deren Angehörigen / Bezugspersonen in organisatorischen und pflegerischen Fragen 

 Die Aufgaben der nichtexaminierten Bezugspflegekräfte umfassen: 

  • Mithilfe bei der Erstellung und Evaluation der Informationssammlung und des Maßnahmenplanes 
  • Weitergabe von pflegerelevanten Informationen an die zuständige Bezugspflegefachkraft 
  • Sicherstellung und Förderung einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Pflegebeziehung 

Wir haben den Anspruch, unsere Pflege und Betreuung kontinuierlich zu verbessern und die Erkenntnisse der Pflegewissenschaften und der Pflegeforschung in unsere tägliche Praxis einfließen zu lassen.  

Zur Erreichung unserer Qualitätsziele setzen wir konsequent auf eine dezentrale Form der Qualitätssicherung. D.h. wir entwickeln zusammen mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verständliche Konzepte zu allen Bereichen des pflegerischen Handelns. Dies geschieht aus der Überzeugung heraus, dass eine nachhaltige Qualitätssteigerung nur erreicht werden kann, wenn sie an den Kenntnissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ansetzt und diese kontinuierlich erhöht und erweitert. Dies ist zwar gegenüber einem „top-down-Ansatz“ der zentralen Qualitätssicherung, in dem die einzelnen Qualitätsstandards und Vorgehensweisen von der Leitungsebene vorgegeben und durchgesetzt werden, der mühevollere Weg. Allerdings entgehen wir so der Gefahr, dass Qualitätssicherung nur auf dem Papier existiert und keine Effekte in der Pflege und Versorgung unserer Klienten zeitigt. 

Ein zentraler Aspekt sind daher die internen Fortbildungen unserer Pflegekräfte, die mindestens einmal monatlich in unseren Büroräumen stattfinden und für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbindlich sind.  

Relevante nationale Expertenstandards zu den Themen Dekubitusprophylaxe, Sturzprophylaxe, Förderung der Kontinenz, Schmerzmanagement, Förderung der oralen Ernährung, Förderung der Mobilität zur Pflege von Menschen mit chronischen Wunden sowie Die Beziehungsgestaltung der Menschen mit Demenz sind in unserem Qualitätsmanagementsystem implementiert und werden einrichtungsbezogen umgesetzt. 

Neben den für die ambulante Pflege relevanten nationalen Expertenstandards entwickeln wir handlungsleitende Verfahrensanleitungen für alle wiederkehrenden pflegerischen Interventionen im Bereich der grundpflegerischen Begleitung (insbesondere bei den körpernahen Verrichtungen und den prophylaktischen Interventionen zur Vermeidung von Sekundärerkrankungen).  

Betriebsinterne Prozesse werden sukzessive als standardisierte Verfahren beschrieben, die sich im Verlauf unserer Arbeit zu einem dynamischen, sich ständig an die Anforderungen eines modernen Pflegeunternehmens anpassenden Qualitätshandbuch entwickeln.  

Fragen der Betreuung von Menschen mit demenzieller Erkrankung bilden einen wesentlichen Schwerpunkt des innerbetrieblichen Bildungs- und Wissensmanagements. Kommunikationstechniken (integrative Validation nach Nicole Richard), Techniken der basalen Stimulation werden wiederholt Gegenstand interner Fortbildungen sein. 

Um die Ziele einer Person-zentrierten Pflege erreichen und den Grundsatz der gegenseitigen Wertschätzung verstehen und umsetzen zu können, ist eine umfassende Anleitung und Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unerlässlich. Kommunikationsformen, individuelle Handlungs- und Reaktions-muster und betreuungsrelevante Geschehnisse in der Biografie der Klienten müssen kennengelernt und adäquate Reaktionen und Angebote eingeübt werden.  

Besonders folgende Aspekte werden in der Einarbeitungsphase vermittelt: 

  • Wertschätzende Kommunikation mit demenziell veränderten Menschen 
  • Techniken des Realitäts-Orientierungs-Trainings in Abhängigkeit von der Ausprägung der demenziellen Entwicklung 
  • Kennenlernen der Biografie der begleiteten Klienten 
  • Teamkommunikation 
  • Demenzgerechte Betreuungsangebote 
  • Prophylaxe von und Reaktionen auf herausforderndes Verhalten 
  • Methoden zur Aktivierung im Rahmen der pflegerischen und betreuenden Interventionen 
  • Einweisung in die einrichtungsinternen Verfahrensanleitungen und Standards 

Die einzelnen Elemente der Einarbeitung und die zu vermittelnden Inhalte sind im Qualitätshandbuch der Medican Pflegedienst GmbH hinterlegt und werden nachweislich der einzuarbeitenden Pflegekraft erläutert. In einem zweiten Schritt überzeugt sich die für die Einarbeitung verantwortliche Pflegefachkraft von der fachlichen und methodischen Kompetenz der neu eingesetzten Pflegekraft. 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ständig die Möglichkeit, bei Unsicherheiten oder Konflikten ein individuelles Coaching entweder durch die Pflegedienstleitung oder durch einen Mitarbeiter des Qualitätsmanagements einzufordern. 

Eine zeitliche Begrenzung der Einarbeitungszeit wird nicht vorgenommen 

In unserem internen Qualitätsmanagementsystem spielt das Beschwerde-management eine zentrale Rolle. Beschwerden werden als „Fehler im System“, als Indikatoren für eine nicht vollständige Erfüllung der Erwartungen unserer Klienten/Kunden (Pflegebedürftige, Angehörige, Kooperationspartner, Mitarbeiter etc.) angesehen und geben wertvolle Hinweise auf Verbesserungspotenziale. Die Vorgehensweisen bei der Entgegennahme von Bearbeitung von Beschwerden bis hin zu einem transparenten, für alle Beteiligten zufriedenstellenden Problemlösungsprozess sind in der internen Richtlinie zum Beschwerdemanagement verbindlich beschrieben.  

Zu den weiteren zentralen Instrumenten des Qualitätsmanagementsystems gehören: 

  • Regelmäßige Pflegevisiten zur Überprüfung der Aktualität des im Aufnahmeverfahren verhandelten Verständigungsprozesses und zur Überprüfung der Zufriedenheit der begleiteten Klienten und deren Bezugspersonen/Angehörigen 
  • Fallbesprechungen zur pflegefachlichen Analyse von geänderten Pflegesituationen 
  • Jährliche Befragung der Klienten/Angehörigen zur Kundenzufriedenheit 
  • Jährliche Mitarbeiterbefragungen zur Ermittlung der Zufriedenheit am Arbeitsplatz 

In unseren Qualitätsbemühungen werden wir von den erfahrenen Qualitätsmanagern der Firma PEQ – Pflege|Effizienz|Qualität und der PEQ Akademie UG unterstützt. Aufgabe des externen Qualitätsmanagements ist es, unsere Pflege- und Betreuungskräfte prozessbegleitend anzuleiten und zu schulen sowie die einzelnen Maßnahmen zur Qualitätssicherung strategisch zu koordinieren. 

Zu diesen Maßnahmen gehören neben der Moderation der internen Fortbildungen: 

  • Anleitung der Pflegefachkräfte zur Durchführung von Pflegevisiten und fachlichen Anleitungen von Pflege- und Betreuungsassistenten, ggf. Übernahme der Visiten 
  • Moderation von Qualitätszirkeln 
  • Koordination des Beschwerdemanagements 
  • Formulierung von erarbeiteten Standards und Richtlinien, die sukzessive in das entstehende Qualitätshandbuch einfließen 
  • Unterstützung bei der Durchführung von Erstgesprächen im Rahmen der SIS und der Erstellung handlungsleitender Maßnahmenpläne 
  • Controlling aller innerbetrieblichen Prozesse im Sine des PDCA-Zyklus 
  • Unterstützung bei der Kommunikation mit Kostenträgern und Prüfinstanzen (MDK) 
  • Durchführung von externen Audits 

 

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